Stand 07.10.19

Für eine Gesellschaft ohne Rassismus und Ausgrenzung

Wir Lernbegleiter*innen und Elternvorstände sowie die Geschäftsführung der Freien Schule Dreisamtal sprechen uns hiermit mit aller Entschiedenheit gegen Rassismus und Ausgrenzung in unserer Gesellschaft aus.

Mit Rassismus ist sowohl die „klassische“ Form der Diskriminierung aufgrund von Körpermerkmalen gemeint als auch die aktuelle Form:

Diese meint alle Formen der Diskriminierung von Menschen, die als „anders“, „fremd“ oder „behindert“ bezeichnet werden und schließt die Diskriminierung bestimmter Gruppen mit ein. So können die Ungleichbehandlung von geflüchteten Menschen, von Mitgliedern einer Religionsgemeinschaft, von Menschen mit Behinderung und Menschen mit diversen sexuellen Orientierungen, als rassistisch bezeichnet werden.

In ganz Europa sind inzwischen politische Strömungen verbreitet, die nationalistische und rassistische Haltungen vertreten. Wir wollen mit unserer Bildungsarbeit dieser Gefahr für eine freiheitliche demokratische Gesellschaft entgegentreten.

Auch bei Kindern unserer Schule treten Vorurteilsdenken und Ausgrenzungen auf.

Sie sind Teil der Entwicklung des ethischen Wertebewusstseins eines jeden Menschen und eng mit Ängsten verknüpft.

Wir arbeiten in unseren verschiedenen Stufen daran, die Entstehung von rassistischen Vorurteilen altersentsprechend offenzulegen und ein tolerantes und gemeinschaftliches Handeln sowie ein differenziertes Denken zu fördern.

Im Sinne der Inklusion wünschen wir uns eine Gesellschaft, in der alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von Behinderung, Geschlecht oder Herkunft gleichberechtigt und ohne Diskriminierung an der Gesellschaft teilhaben können, ob in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit!

Wir arbeiten an der FSD mit den jüngeren Kindern überwiegend handlungsorientiert zu den genannten Themen. So gibt es in der Primaria wöchentlich ein Angebot zum Thema „Emotionales und Soziales Lernen“, in welchem mit den Kindern spielerisch die Themen Ausgrenzung, Mobbing, Vorurteilsdenken usw. behandelt werden. Wir wollen vermitteln, wie wertvoll für uns Inklusion und Vielfalt sind.

Auch die, in den oberen Stufen fest verankerten, Jungs- und Mädchengruppen bieten Raum zum Austausch über die genannten Themen.

Außerdem wurden z.B Theaterstücke zum Thema Anderssein entwickelt und aufgeführt, Rollenspiele gemacht und sich in einem Workshop zum Thema „Anti Bias“ mit Vorurteilen und vorurteilsbewusstem Handeln auseinandergesetzt.

Verschiedene Kulturen und Religionen sind immer wieder Bestandteil des Unterrichts und religiöse Stätten, wie z.B Moscheen, Kirchen oder das tibetische Zentrum sind außerschulische Lernorte, die den Unterricht bereichern.

In der Tertia und Quarta gibt es im Zusammenhang von Politik, Geschichte und Ethik Filme und Gespräche zur geschichtlichen Dimension von Rassismus und den aktuellen Formen, sowie dem Rechtspopulismus.

Wir finden es wichtig, dass auch wir Erwachsenen zu diesen Themen in Austausch und Auseinandersetzung gehen, um eine vorurteilbewusste Pädagogik voranbringen zu können. Darum gab es neben einen Gesamtelternabend zu eben diesem Thema auch einen ersten „Nachmittag der Vielfalt“ für Eltern und Kinder, welcher nun regelmäßig Raum für Begegnung und Austausch bieten soll.

Als Mitgliedsschule des Bundesverbandes Freier Alternativschule unterstützen wir die Tempelhofer Resolution des BFAS „Bildung ist politisch“, die am 28.09.2019 auf der Mitgliederversammlung beschlossen wurde.

https://www.freie-alternativschulen.de/index.php/aktuell/1965-bildungistpolitisch-tempelhofer-resolution-des-bfas